Was wissen und können Dienstleister oder Wissensarbeiter noch, was Suchmaschineneintipper nicht können?
Gegenwärtig werden diese Fragen seltener gestellt. Unser Schul- und Universitätsapparat praktiziert noch die Trichter-in-den-Kopf-und-ab-Methoden. Auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird. Wäre es ein Armutszeugnis oder die Konsequenz einer hochspezialisierten Wissensgesellschaft, dass derjenige der “schneller und besser” googelt einen Vorsprung vor demjenigen der sich durch emsiges Lernen Informationen angeeignet hat?
Solange es Menschen gibt, die an die Allwissenheit der erwähnten Berufe glauben und sich vertrauenswürdige Informationen aus dem Netz nicht selber aneignen können, werden diese Berufe in dieser Form noch gefragt werden. Es ist nicht zwingend ein Armutszeugnis wenn der Arzt nichts von der Krankheit XY und der Therapiemaßnahme AB gehört hat. Es wird dann schwierig, wenn dieser Arzt nicht fähig oder noch schlimmer: nicht gewillt ist sich zu informieren und auf den Erfahrungen anderer zu bauen. Der Informationszuwachs speziell in der Medizin ist in den letzten Jahrzehnten so groß, dass nur Spezialisten einen kleinen Überblick behalten können.
Aber was sind mögliche Schlußfolgerungen dieser Umstände?
Ich verstehe, dass es eine Erleichterung bedeutet, wenn ich Informationen im Netz finde. Das erleichtert meine Arbeit. In dieser Zeit kann ich mich Dingen beschäftigen, die mich wirklich ausmachen und zwar: Ja – was denn überhaupt? Kreativität und emotionale Intelligenz? Die Fähigkeit durch Zufall und Chaos etwas Anderes bedeutungsvolles zu erschaffen. Datenbanken voller Fakten sind nutzlos wenn daraus keine ableitbare Informationen oder Handlungswissen entstehen. Suchmaschinen nicht intelligent. Sie schaffen nichts Neues oder schenken keiner Existenz eine Bedeutung. Das kann nur Ich. Das können nur Menschen. Oder Androiden…