White Paper „Freiheit als zentraler Wert für den Einsatz von KI in der Zivilgesellschaft“

Das White Paper „Freiheit als zentraler Wert für den Einsatz von KI in der Zivilgesellschaft“ ist das Ergebnis einer umfassenden Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts „Code of Conduct Demokratische KI“. Unter der Leitung von Anke Obendiek (D64) haben Aktive aus 15 verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen – von Wohlfahrtsverbänden bis zu Digitalvereinen – ihre Expertise eingebracht. Das Papier entstand vor dem Hintergrund der zunehmenden KI-Nutzung in gemeinnützigen Organisationen: Eine Studie der Universität Regensburg zeigt, dass bereits fast 60% der befragten deutschen NGOs KI-Technologien einsetzen.

Kerninhalt des Papers ist der neu entwickelte „KI-Wertekompass“, ein praktisches Instrument zur ethischen Reflexion und Entscheidungsfindung. Der Kompass umfasst sechs zentrale Dimensionenpaare wie „Offenheit vs. Sicherheit“ oder „KI-Minimalismus vs. KI-Maximierung“. Diese helfen Organisationen dabei, ihre Position zu bestimmen und Entscheidungen beim KI-Einsatz bewusst und wertebasiert zu treffen.

Die praktische Anwendbarkeit wird durch zwei ausführliche Fallbeispiele demonstriert:
1. Die Entwicklung eines KI-Chatbots zur Unterstützung älterer Menschen gegen Einsamkeit
2. Der Einsatz von KI zur verbesserten Analyse und Vergleichbarkeit von Angeboten

Besonderes Augenmerk legt das Paper auf die Risiken von KI wie:
– Hoher Energieverbrauch und Umweltbelastung
– Intransparente Entscheidungsprozesse
– Gefahr von Fehlinformationen und Diskriminierung
– Datenschutzrisiken
– Mögliche technologische Abhängigkeiten

Das White Paper versteht sich dabei explizit als Auftakt eines längeren Prozesses. Die Autor:innen laden zur weiteren Diskussion und zum praktischen Test des KI-Wertekompasses ein. Entstanden ist das Dokument unter Beteiligung verschiedener Organisationen wie dem ASB Deutschland, dem Deutschen Roten Kreuz, der AWO, der BAGSO und weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Ziel ist es, der Zivilgesellschaft ein praktisches Werkzeug an die Hand zu geben, um:
– KI-Einsatz systematisch zu reflektieren
– Risiken und Chancen bewusst abzuwägen
– Menschliche Freiheit durch KI zu stärken statt einzuschränken
– Einen wertebasierten Umgang mit KI-Technologien zu etablieren

Das Paper steht zum Download bereit und lädt ausdrücklich zu Feedback und weiterer Diskussion ein.
Weitere Informationen auf demokratische-ki.de

Damian Paderta
Damian Paderta
Webgeograph & Digitalberater